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Dann sind Sie bei uns goldrichtig, im Tennis-Club Blau-Gold Bonn!
Beitragsseiten:
Die Gründungsphase
Die Jahre in der Gronau
Der Name
Unsere bisherigen fünf Vorsitzenden
Der Umzug in den Tannenbusch
Unser Stolz: Die Tennishalle
Freundschaftsturniere Gestern und Heute
Balla Balla - Traditionsreiche Karnevalsfete
Beirat
So erleben Mitglieder ihren Club
Unsere Seniorinnen - ein starkes Team
Der Sport schmiedet Freundschaften
Ein Ausblick
Treffen in Deutschland sieben oder mehr Personen zusammen, gründen sie einen Verein – so heißt es. Bei unserem Tennis-Club Blau-Gold Bonn e. V. war dies anders. Die Geschichte unseres Clubs begann damit, dass neun Tennisinteressierte, in Sachen „weißer Sport“ allerdings noch völlig unerfahrene, junge Leute am 6. August 1951 bei der Stadt Bonn den Antrag stellten, ihnen zwei Tennisplätze in der Gronau zu überlassen. Das Antragsdatum betrachten wir denn auch als Gründungstermin unseres Clubs.
Wie war es dazu gekommen? Hauptmotor war Hermann van Jüchems, damals gerade 24 Jahre jung. 1950, im selben Jahr, als er unsere unvergessene Sigrid geheiratet hatte, wurde er aus dienstlichen Gründen aus seiner Heimatstadt Norden nach Bonn verschlagen, zur Verkehrspolizei, für die damals noch wie für Polizeiaufgaben insgesamt bis in die Mitte der 50er Jahre die Städte und Gemeinden zuständig waren. Da in Bonn, trotz Vater Rhein, der geliebte Segelsport nicht in der von der Nordsee her gewohnten Atmosphäre möglich war, die sportliche Betätigung aber im Blut lag, musste etwas Passendes her. Zwei völlig verwahrloste Tennisplätze erweckten den Tatendrang des jungen van Jüchems. Sie lagen in der Gronau, unweit des Rheinufers in Höhe des Bismarckturmes und des damals noch sichtbaren Restes des Trajektes der Eisenbahnfähre, mit der Züge über eine Abzweigung von der linksrheinischen Staatsbahn kommend nach Oberkassel übergesetzt wurden. Zwischen Büschen und Bäumen neben dem Anwesen der Hohenzollernfamilie verborgen lag die eingefriedete Tennisanlage mit zwei Plätzen.
Die Anlage hatte vorher prominenten Persönlichkeiten gedient. Die Söhne des letzten Deutschen Kaisers Wilhelm II. - Jahrzehnte zählten Thronfolger und Prinzen der Hohenzollern zu den Studenten der Bonner Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität - gingen hier dem weißen Sport nach. Nach dem 2. Weltkrieg spielten Soldaten der belgischen Besatzungsmacht dort Tennis. Lange Zeit sich selbst überlassen waren die Plätze völlig verwahrlost. Mannshohe Sträucher und Unkraut überwucherten die Anlage. Lediglich die hohe Umzäunung und vier Netzpfosten erinnerten an die ursprüngliche Zweckbestimmung. Vom Maschendraht der Umzäunung rieselte schon bei leichter Berührung der Rost.
Doch das konnte die jungen Leute nicht schrecken. Zwar gab es in Bonn bereits Tennisvereine, in die man hätte eintreten können – wenn das Geld dafür gereicht hätte. Tennis war damals und noch bis in die 70 er Jahre eine elitäre Sportart. Dazu muss man die wirtschaftliche Situation der damaligen Zeit sehen. Der 2. Weltkrieg, den die Protagonisten unmittelbar miterlebt hatten, war gerade mal sechs Jahre zu Ende. Die Währungsreform vom 20./21. Juni 1948 lag nur drei Jahre zurück. Jeder Bewohner der Westzonen erhielt im Umtausch gegen 60 Reichsmark ein sog. Kopfgeld von 40 DM. Die schlimmsten, entbehrungsreichsten Nachkriegsjahre waren damit zwar überwunden. Allerdings war für den Normalbürger vom späteren Wirtschaftswunder noch nicht viel zu sehen. Der Entschluss des Freundeskreises, die Sache Tennisspielen und Tennisplatz selbst in die Hand zu nehmen, war also ausgesprochen mutig und Ausdruck hoher Selbstverantwortung in einer politisch und wirtschaftlich noch ungewissen Zeit.
Nachforschungen ergaben, dass die Liegenschaft der Stadt Bonn gehörte und der Schlüssel zu dem ebenfalls total verrosteten Türschloss beim damaligen Vorsitzenden des Postsportvereins Bonn, Solbach, abgeholt werden konnte. Bereits am 13. August 1951, gerade einmal eine Woche nach Antragstellung (nannte man das damals schon „bürgerfreundliche Verwaltung“?), stellte der Bonner „Stadtturnwart“ Detrois vom Amt für Jugendpflege und Leibesübungen die Plätze in der Gronau zur Verfügung. An der Benutzungserlaubnis (hier einfügen) erscheinen drei Aspekte bemerkenswert. Zunächst ist sie auf jederzeitigen Widerruf erteilt. Zum Zweiten ist besonders interessant die Bezeichnung des Nutzungsberechtigten: die Bonner Verkehrspolizei, z.Hd. Herrn van Jüchems. Dies deutet auf die Schwierigkeit der Stadt hin, mangels eines damals noch nicht rechtsfähigen Vereins einen geeigneten Vertragspartner zu finden, schließlich hatte die Verkehrspolizei für die Stadt den Charme der Seriosität. Und drittens wurde die Benutzungsgebühr von monatlich 5 DM erst ab 1. April 1952 fällig, was Rückschlüsse sowohl auf das Verhandlungsgeschick van Jüchems als auch auf den Zustand der Anlage zulässt.
So kann man sich auch heute noch vorstellen, welcher Aufwand notwendig war, um die Anlage spielbereit zu bekommen. Es galt, zunächst die Wildnis zu roden und die Platzdecke herzurichten. Auf dem Platz war wohl in früherer Zeit einmal ein Tennisbelag, der mittlerweile aber nicht mehr dafür geeignet war. Nach Bewässerung trocknete der Belag in kürzester Zeit aus. Von der benachbarten Ruine der im 2. Weltkrieg zerstörten ehemaligen Stadthalle wurde Tonerde herbei gekarrt, getrocknet, zerkleinert und nach und nach mit dem vorhandenen Belag gemischt. Marke: Mischung Eigenbau. Denn selbstverständlich erfolgte alles in Eigenhilfe. Die schmale Vereinskasse ließ gar keine andere Wahl. Die Aufnahmegebühr betrug nämlich 5 DM und der Jahresbeitrag für aktive Mitglieder 24 DM, zu zahlen in Monatsraten von 2 DM. Zeiten mit so niedrigen Beiträgen müsste es heute geben, mag man vielleicht denken. Doch damals gehörte jemand mit einem Monatsverdienst von 200 DM bereits zu den Besserverdienern.
Eine besonderes Problem war damals noch die Markierung der Platzlinien. Etablierte Clubs verwandten teure Bleibänder. Für uns unmöglich! Es wurde eine ebenso wirksame wie kostengünstige Lösung geschaffen. Man befestigte zwei Dachlatten im gewünschten Abstand miteinander und legte sie auf die Spielfläche. Mittels einer VIM-Dose, dem führenden Waschmittel der damaligen Zeit, konnte Kalk zwischen den Latten exakt auf die Plätze aufgebracht werden. Fertig war die Markierung. Natürlich war diese Prozedur regelmäßig zu wiederholen.Die Gründer
Wer waren nun die „Schöpfer“ unseres „Tennis-Clubs Blau-Gold Bonn e.V.“? Von zunächst dreißig Tennisinteressierten, zumeist Bedienstete der Bonner Verkehrspolizei, waren neun übrig geblieben. Da waren zunächst die Ehepaare Hermann und Sigrid van Jüchems sowie Hermann und Elfriede Rosenthal. Dazu kamen u.a. Bruno Dopierala und Herr Wiechert. Dass es ihnen in erster Linie um den Tennissport und nicht um den organisatorischen Rahmen ging, zeigt die „Form der Clubgründung“. Sie schufen nicht etwa einen „Verein“ oder einen „Club“. Sie nannten sich „Tennissportgemeinschaft Gronau“.
Zwei der Gründungsmitglieder gehören unserem Club noch heute an: die beiden „Hermann“ van Jüchems und Rosenthal. Hermann van Jüchems war von Anfang an treibende Kraft, Ideengeber und Vorsitzender unseres Clubs und blieb es fünfunddreißig Jahre lang bis zum Jahr 1986. Hermann Rosenthal übernahm vom ersten Tag an die wirtschaftliche Haushaltsführung und war in den ersten zwanzig Jahren umsichtiger Kassenwart.
Noch 1951 konnte der Spielbetrieb aufgenommen werden. Anfangsprobleme ließen sich mit engagierten Mitgliedern, die bereit waren, vor jedem Spiel zunächst den Platz zu sprengen, abzuziehen und mit Kalklinien zu markieren, leicht lösen. Die Anschaffungskosten für Netze und Bälle erschienen nicht einmal im Kassenbericht. Sie wurden aus spontanen Umlagen an Ort und Stelle gedeckt. Dagegen wurden vom ersten Beitrag und den Aufnahmegebühren zwei Tennisschläger aus der Vereinskasse als „Gemeinschaftseigentum“ erworben. Sie dienten als Ersatz, wenn die Saiten der „Rackets“, in der Regel gebraucht erstanden, ihren Dienst aufgegeben hatten.
Das Interesse am Tennissport entsprach damals bei weitem nicht dem Tennisboom in der Becker-Graf-Ära, auch aus finanziellen Gründen. Mangels Masse war der Club nicht in der Lage, die beiden Plätze allein zu betreiben. Bei der Partnersuche stieß man auf die Tennisabteilung der Sportgemeinschaft Deutscher Bundestag. Die Partnerschaft erwies sich für die Sportler beider Vereine als günstig. Zwischen Vorständen und Mitgliedern beider Clubs bestand ein gutes Verhältnis. Man half sich aus, wenn ein Spielpartner fehlte und benutzte gemeinsam die behelfsmäßige Umkleidekabine.
1953 wäre unserem Club beinahe der Widerrufsvorbehalt in der Genehmigung zur Platzbenutzung zum Verhängnis geworden. Die Stadtverwaltung wollte die beiden Gronauplätze an andere Interessenten vergeben. Energischer Widerstand, unterstützt durch die Fürsprache einiger Bundestagsabgeordneter der Sportgemeinschaft Deutscher Bundestag, verhinderte diesen „Anschlag“ auf den jungen Club. Mit einem langfristigen Pachtvertrag im Jahr 1954 war dieses Schreckgespenst endgültig vorbei. Damit konnten Planungen für die Zukunft ins Auge gefasst werden. Zunächst ging es darum, die Anlage zu erweitern, weil die Zahl der Mitglieder erheblich angewachsen war. Bereits in der Saison 1956 konnte dieses Ziel erreicht werden. Dafür mussten ungeahnte und zeitraubende Schwierigkeiten ausgeräumt werden. So war für das Fällen eines angeblich im hiesigen Raum seltenen Baumes die Genehmigung der Naturschutzbehörde erforderlich. Ganze sieben Monate nahmen die Verhandlungen und der Genehmigungsbescheid in Anspruch. Die Verbreiterung auf beiden Seiten der vorhandenen Plätze schaffte Raum für ein weiteres Spielfeld. Damit standen unserem Club zwei Plätze zur Verfügung und der Sportgemeinschaft Deutscher Bundestag ein Platz.
Zuvor war 1954 der Plan gescheitert, die Räumlichkeiten einer benachbarten aufgegebenen Tankstelle zu übernehmen, um sie für Aufenthalts- und Umkleidezwecke zu nutzen.
Mit der Erweiterung der Anlage im Jahr 1956 kam Peter Mamica als Platzwart und Übungsleiter zum Club. Der am 4. Februar 2001 80 Jahre alt gewordene Peter Mamica war von diesem Zeitpunkt ab als Platzwart und dann bis zu seinem Ruhestand als Trainer für den Club tätig.
Die sportlichen Fähigkeiten erlernten die Mitglieder bis dahin nach dem Motto „Learning by doing“, auch hier war also Selbsthilfe angesagt. Hans Siepen, ebenfalls Angehöriger der Verkehrspolizei und ab 1955 Mitglied, war als guter Tischtennisspieler bei den ungeübten Tennisspielern der berühmte „einäugige König unter den Blinden“ und diente den Anfängern als „Instrukteur“. Erstmals 1954 in einem Freundschaftsturnier gegen eine Seniorenauswahl des BTHV wurde das erreichte Können gemessen. Unsere Mannschaft gewann eindeutig – an Erfahrung! Es ging jedoch stetig aufwärts mit den Leistungen. 1955 wurde mit dem Beitritt zum Tennisverband Rheinbezirk im Deutschen Tennis-Bund die Voraussetzung für weiteren sportlichen Aufstieg geschaffen.
Erstmals 1959 nahmen Herrenmannschaften an den Medenspielen teil, später mit den Damen an den Pönsgen- und ab 1965 mit der männlichen Jugend an den Henner-Henkel-Spielen. Ab 1965 beteiligte man sich auch an den Bonner Stadtmeisterschaften. Als später Cilly-Außem-Spiele ausgerichtet wurden, waren auch Blau-Goldene Mädchen dabei, zunächst nur mit Achtungserfolgen.
Die Herren konnten in der Klasse IV in den Jahren 1960 und 1961 jeweils Verbands-Vizemeister und 1962 sogar Rheinbezirksmeister werden. Die Mannschaft bestand aus den Herren Wirtz, Nüsse, Siepen, Dr. Fuhr, Dr. Hertel, Solbach, van Jüchems, Werner. Die erste Vereins-Clubmeisterschaft wurde 1953 ausgetragen. Erster Clubmeister wurde Hans Wirtz. Und wer war Clubmeisterin in diesem Jahr, fragt man sich natürlich. Die Lösung ist einfach: die Clubmeisterschaft wurde in einem gemischten Wettbewerb zwischen Männlein und Weiblein ausgetragen.
Das Après-Tennis war für heutige Verhältnisse von schier unglaublicher Schlichtheit. Die Anlage in der Gronau verfügte weder über Dusch- noch Umkleidemöglichkeiten. Zum Umkleiden diente eine provisorische Lösung. Am Zaunpfosten der Anlage war eine Aufhängung angeschweißt, an der ein Zeltstoff angebracht wurde, fertig war die Umkleidekabine. Allerdings durften bei Turnieren und Clubmeisterschaften die zu den nahe gelegenen städtischen Sportanlagen gehörenden Sanitäreinrichtungen mit benutzt werden. Zudem war es in den Anfangsjahren noch möglich, im Rhein zu baden, wovon ausgiebig Gebrauch gemacht wurde. Die Mutigen erkletterten langsam rheinaufwärts fahrende Schlepper und ließen sich wieder rheinabwärts bis zum Trajekt treiben. Mit dem beginnenden Wirtschaftswunder verschmutzte der Rhein so stark, dass schon bald das Baden im Rhein untersagt wurde. Das Vereinsleben einschließlich der Mitgliederversammlungen spielte sich in benachbarten Gaststätten ab, und das Tennisspielen auf der Anlage wurde von den Ehefrauen durch frisch gebackenen Kuchen versüßt.
Von den Anfängen in der Gronau sind leider kaum Fotos überliefert, vor allem nicht von der „Umkleidekabine“.
Nach fünf Jahren seiner Existenz als „Tennissportgemeinschaft Gronau“ beschlossen die Mitglieder in der Jahresversammlung am 7. Februar 1956 die Umwandlung in einen rechtsfähigen Verein. Aus der „Tennissportgemeinschaft Gronau“ wurde der „Tennis-Club-Blau-Gold Bonn e.V.“. Die Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Bonn (Reg. Nr. 1342) erfolgte gegen eine Verwaltungsgebühr von 35 DM am 26. März 1956 mit der am 7. Februar 1956 errichteten Satzung. Im selben Jahr 1956, also vor nunmehr fünfundvierzig Jahren, trat der Club dem Stadtsportbund der Stadt Bonn bei, der damals noch „Zweckverband für Leibesübungen“ hieß.
Die historische Bedeutsamkeit dieses Aktes gebietet es, den 1956 gewählten Vorstand namentlich zu nennen: 1. Vorsitzender: Hermann van Jüchems, 2. Vorsitzende: Helene Arntz, Kassenwart: Hermann Rosenthal, Sportwart: Walter Schäffrig, Vergnügungswart: Robert Werner, Kassenprüfer: Hans Wirtz, Protokollführerin: Irmhild Rost.
Die Leistungen unseres Gründungsmitglieds Hermann van Jüchems, der über 35 Jahre als Vorsitzender die Geschicke des Clubs bestimmte, herauszuheben, wäre „Wasser in den Rhein getragen“. Dem sportlichen und aktiven Ostfriesen Hermann van Jüchems sah man in all der Zeit nicht die Strapazen des Amtes an. Sein Entschluss, den Vorsitz in jüngere Hände zu geben, kam 1986 deshalb für den Club völlig unerwartet. Ferdinand Naßler, bereits seit 19 Jahren 2. Vorsitzender und Organisator unvergesslicher Freundschaftsturniere, war der geborene Nachfolger. Seine Wahl erfolgte am 12. März 1986.
„Ein Lotse geht von Bord“ – die Anspielung auf die Demission von Otto von Bismarck – beschreibt zutreffend die Lage im Club. „Präsident Hermann van Jüchems“, diese anerkennende Bezeichnung steht für die Wertschätzung unseres Gründungspräsidenten. Eine weitere Laudatio ist angesichts dieser Anerkennung fehl am Platze. In der Amtszeit seines Nachfolgers Ferdi Nassler ab 1986 ging es um die Konsolidierung des Clubs. Und die hatte es in sich. Die großen Investitionen waren zwar getätigt. In der Ära Nassler stellte sich dann heraus, dass es mit der Finanzierung neuer Maßnahmen nicht getan ist. Kostenvoranschläge für notwendige Sanierungs- und Isolierungsmaßnahmen in Tennishalle und Clubhaus ergaben ein Volumen von weit über 200.000 DM. Ferdinand Nassler setzte sich in 26 Jahren als 2. und schließlich als 1. Vorsitzender erfolgreich für unseren Club ein. Als er in der Mitgliederversammlung am 27. Januar 1993 nicht mehr kandidierte, ließ sich Hubert Klöckner in die Pflicht nehmen, sich neben seinem Job als Unternehmer auch für unseren Club zu engagieren. Trotz seiner beruflichen Belastung hängte er noch eine weitere Wahlperiode an. Seine Amtszeit ist von der Planung sowie der grundlegenden Renovierung und Erweiterung der Tennishalle um ein drittes Doppel-Tennis-Feld geprägt. Er erwies sich als Glücksgriff für den Club. Der Name Hubert Klöckner ist für immer mit seinem enormen Einsatz und der gelungenen Erweiterung der Tennishalle verbunden. Auch er hat sich für unseren Club bleibende Verdienste erworben.
In der Mitgliederversammlung am 5. März 1999 vollzog sich ein regelrechter Führungswechsel, bei dem die Positionen des 1. und 2. Vorsitzenden, der Clubwartin und des Hallenwaltes neu besetzt wurden. Der neue Vorsitzende Dieter Joest hat bereits Vorstandserfahrung, musste jedoch damals sein Amt wegen beruflicher Auslandsverwendung nieder legen. Jetzt erlebt er hautnah, mit welchen Lasten dieses Amt verbunden ist. „Wäre ich noch berufstätig, könnte ich dies alles gar nicht bewältigen“ war sein Fazit schon nach den ersten beiden Jahren. In seiner sechsjährigen Amtszeit als Vorsitzender überzeugte Dieter Joest durch Bausachverstand und Engagement. Hiervon profitierte der Club vielfältig, beispielsweise beim Bau der Tenniswand und dem Dachausbau des Clubhauses mit erweiterter Pächterwohnung.
Bei den Vorstandswahlen am 25. Februar 2005, bei denen Dieter Joest nach 16 Jahren Vorstandstätigkeit und Werner Esser nach 29 Jahren als Kassenwart sowie drei weitere Vorstandsmitglieder nicht mehr antraten, wurde Jens van Jüchems einstimmig als Vorsitzender gewählt. Der 36-jährige Rechtsanwalt tritt damit in die Fußstapfen seines Vaters. "Die Wahl ist für mich und den gesamten Vorstand eine Ehre und Verpflichtung zugleich, die Geschicke des Clubs erfolgreich weiter zu führen", so Jens van Jüchems nach seiner Wahl. Mit der Verjüngungskur im 54. Jahr seines Bestehens gelang erneut eindrucksvoll der Führungswechsel.
Die Entwicklung in den 50 er Jahren erlaubte es dem Club schließlich, an die Realisierung des Vorhabens zu denken, das einen richtigen Club auszeichnet: ein Clubhaus.
Das Baugesuch auf Genehmigung eines Clubhauses in der Gronau im Jahr 1959 war nicht von Erfolg gekrönt. Die Planungen der Stadt und des Bundes für die Gronau ließen kein Bauvorhaben in diesem Bereich zu. Als dann die Stadt beabsichtigte, das Gronau-Gelände und damit auch unsere Tennisplätze an den Bund zu verkaufen, bot das Sportamt dem Club das heutige Vereinsgelände im Tannenbusch an. Dass sich die Verhandlungen über neun Jahre hinzogen, lässt die besonderen Schwierigkeiten erkennen. Die Stadt Bonn sollte und wollte das Gelände vom Grundstückseigentümer Bund erwerben, um ein Teilstück für die sportliche Nutzung durch unseren Club zu verwenden. Schließlich kam 1967 auf Vorschlag unseres Vorsitzenden im Vorgriff auf die spätere endgültige Regelung ein Vertrag zwischen Club, Bund und Stadt zustande. Damit konnte der Club endlich an die Realisierung des Vorhabens gehen.
Die einzelnen Gewerke wurden ausgeschrieben und die Kosten mit ca. 350.000 DM ermittelt. Finanziert wurde das Vorhaben mit Zuschüssen vom Land Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn und sogar dem Bund. Auch hier gelang Hermann van Jüchems ein Geniestreich. Zur Deckung einer Finanzierungslücke im höheren fünfstelligen Bereich konnte er die Sportabteilung des Bundesinnenministeriums gewinnen, die schon damals grundsätzlich nur Sportstätten für den Leistungssport förderte. Der Spielbetrieb auf unserer neuen Anlage konnte am 8. Juni 1968 aufgenommen werden.
Die Vereinskasse konnte 12.000 DM beisteuern. Einen wichtigen Finanzierungsbeitrag stellten die Eigenleistungen der Mitglieder dar. Unter zahlreicher Beteiligung übernahm man die Begrünung. Hunderte von Hainbuchenpflänzchen, maximal 25 cm groß, wurden entlang der Umzäunung der Spielfelder und des Außenzaunes gepflanzt. Alle Pfosten der Zäune grundierte und lackierte man in der Garage des Vorsitzenden. Die Bänke montieren und unzählige Kubikmeter Sand an den Bestimmungsort karren waren weitere Aufgaben für die Mitglieder. Unser damaliger 2. Vorsitzender Ferdi Nassler steuerte eine wertvolle Eigenleistung bei: er übernahm die fachgerechte Vermessung von Clubhaus, Plätzen und Einfriedigung.
Es ist übrigens kein Zufall, dass die neue Tennisanlage unseres Clubs die heute noch bestehende Größe bekam. Es war genügend Fläche vorhanden, und die Stadt hat dem Club auch angeboten, mehr als die Teilfläche von rd. 13.000 qm zu übergeben. Die Vereinsführung war jedoch bestrebt, den Club sowohl in einen Verein mit gesunder wirtschaftlicher Basis als auch mit einem intensiven, kameradschaftlichen und familiären Clubleben zu entwickeln. Das, so die Einschätzung der damaligen Verantwortlichen, wäre auf Dauer mit einem Großverein nicht zu realisieren. Einerseits sollten eine Gastronomie, die Platzpflege und die Tätigkeit eines selbstständigen Trainers finanziell gesichert sein, andererseits wollte man die Nachteile von Großvereinen vermeiden. So wurde damals bereits mit der Entscheidung über die Größe der Anlage weitsichtig die Grundlage für die noch heute gültigen Vereinsziele gelegt. Sorgfältige Kalkulationen hatten nämlich ergeben, dass bei sechs Plätzen mit etwa 300 Mitgliedern eine gesunde wirtschaftliche Basis gewährleistet werden könnte.
Ein Blick auf unsere Anlage zeigt auch die gestalterische Weitsicht der damaligen Akteure (Luftaufnahme, Aufnahme vom Nachbarhaus). Sechs Einzelplätze, Erdwälle zwischen den Plätzen 3 bis 6 mit Sitzbänken für die Zuschauer, Hainbuchenhecken als Wind- und Lärmschutz, die Terrasse nach Westen: bei uns befinden sich Zuschauer und Gäste „auf der Sonnenseite“. Grün, Grün und nochmals Grün, eine Vorzeigeanlage – und das aus den 60 er Jahren. Kaum eine der zum Teil erheblich später angelegten Anlagen anderer Clubs kann dieses Erscheinungsbild bieten. Dank und Anerkennung gebührt der Weitsicht eines Hermann van Jüchems und seiner damaligen Mitstreiter im Vorstand.
Neu waren allerdings, trotz Hainbuchenhecken, die Fahrgeräusche der Züge von den nahe gelegenen Schienenstrecken der Deutschen Bundesbahn und der damaligen Köln-Bonner-Eisenbahngesellschaft. Die Spielerinnen und Spieler gewöhnten sich jedoch schnell daran.
Unsere ersten Clubmeister auf der neuen Anlage wurden übrigens Beate Delbrück und Wolfgang Haus.
Die strategischen Fähigkeiten der Vereinsführung zeigten sich an einem weiteren Punkt. Schon bei der Planung der neuen Tennisanlage war eine Tennishalle vorgesehen. Kaum auf der neuen Anlage angekommen, ging der Vorstand an die Arbeit. Bereits in der außerordentlichen Mitgliederversammlung vom 28. Oktober 1969 wurde die Planung einer Tennishalle mit Naturboden vorgestellt. Die Reaktion war eher ernüchternd. Dennoch wurde ein 5-köpfiger Bauausschuss ins Leben gerufen, der mit dem Vorstand in beinahe vier Jahren die Grundlagen schuf, die Kosten und Finanzierung ermittelte sowie die Vermarktung in mehreren Varianten prüfte.
Das Wichtigste bei einem solchen Projekt ist die Finanzierung. Baukosten von ca. 350.000 DM machten eine Darlehensaufnahme in Höhe von 300.000 DM erforderlich. Für Tennishallen waren Zuschüsse von Land und Stadt zur damaligen Zeit reine Utopie. Zunächst war für die Darlehensaufnahme die Umwandlung einer Teilfläche des Vereinsgeländes in Erbpacht erforderlich. Den Vertrag unterzeichnete auf Seiten der Stadt übrigens unser Mitglied Klaus Luppa. Dieser erste Kontakt mit unserem Club führte schnell zum Aufnahmeantrag. Als dann die Mitgliederversammlung am 27. Januar 1972 dem Hallenbau zugestimmt hatte und im Frühjahr 1974 mit dem Bau begonnen werden sollte, tat sich ein neues Problem auf. Die Realisierung eines Kredites schien unmöglich. In der hiesigen Region sah sich zu dieser Zeit, in der die Weltwirtschaft durch die Ölkrise geschüttelt wurde, kein Kreditinstitut in der Lage, das benötigte Darlehen zu gewähren.
Eine schier aussichtslose Situation. Doch dann kam ein entscheidender Tip durch unser damaliges Mitglied Wilhelm Toscha, der als Architekt den Erweiterungsbau der Landesvertretung Baden-Württembergs betreute. Auf seine Vermittlung hin war der Vorstandsvorsitzende der Württembergischen Hypothekenbank bereit, mit unserem Vorsitzenden über die Darlehensgewährung zu sprechen. „Besorgen Sie mir 30 Mitglieder, von denen jeder eine Bürgschaft für das gesamte Darlehen übernimmt,“ war der erste ernüchternde Bescheid. Jetzt zeigte sich, was eine gute Verhandlungsvorbereitung bewirken kann. Der Bankenchef war nämlich, was van Jüchems heraus bekommen hatte, Vorsitzender des Württemberger Wandervereins. So konnte er, sozusagen von Vorstandskollege zu Vorstandskollege, über die Freuden und Leiden eines Vereinsvorsitzenden plaudern und Verständnis für seine Lage wecken. Das Ergebnis zum Abschluss des Gesprächs: es mussten „nur noch“ 10 Gesamtbürgen gestellt werden. Ein Erfolg zwar, aber 10 Bürgen jeweils für das Gesamtdarlehen zu finden, war immer noch eine so gut wie unlösbare Aufgabe. Das Ergebnis der für denselben Abend einberufenen Vorstandssitzung war absehbar – wäre nicht unser Mitglied Jochen Penning gewesen. „Das ist doch ein hervorragendes Ergebnis. Ich bin dabei“. Diese Worte, zusammen mit seiner Fähigkeit, seinen Geschäftspartner, unseren damaligen Kassenwart Henning Hennike, ebenfalls von der Übernahme einer gesamtschuldnerischen Bürgschaft zu „überzeugen“, waren der Durchbruch.
Am selben Abend noch wurde der Darlehensantrag bei dem Repräsentanten der Bank in Bonn gestellt. Kurz darauf kam die Zusage, verbunden mit der Erwartung der Bank, dass auch der Clubvorsitzende zur Bürgschaft bereit ist. Natürlich war der Vorsitzende, gerade mit dem Hausbau fertig, auch im Boot. Auch Dr. Karl-August Hertel, unser Mitglied seit 1956 und jahrzehntelanges Beiratsmitglied, ließ sich in die Pflicht nehmen.
Eine Nebenbürgschaftskette durch Clubmitglieder, die bereit waren, jeweils eine Bürgschaft von 5.000 DM oder 10.000 DM zu übernehmen, erleichterte den Hauptbürgen die Zustimmung und das Risiko. 360.000 DM, also mehr als die Darlehenssumme, wurden gezeichnet. Dies war ein ebenso ungewöhnliches wie herausragendes Beispiel von Solidarität unserer Mitglieder. Der Bau der Tennishalle war gesichert!
Gegen die Finanzierungsproblematik waren die sonstigen Dinge, die Baumaßnahmen üblicherweise behindern und als unangenehm empfunden werden, reinste Kleinigkeiten. Selbst die Skepsis zahlreicher Mitglieder in den Mitgliederversammlungen („Wir haben da und dort eine Hallenstunde, wofür brauchen wir eine eigene Halle?“ oder „Von dem Schuldenberg kommen wir nie runter.“ Kritik wurde sogar in Form eines „Weißbuches“ geübt) konnte die Realisierung nicht mehr gefährden.
Die Tennishalle und die direkt daneben errichtete Tenniswand wurden am 28. Mai 1974 fertig gestellt, zwei Jahre vor Vollendung des ersten Vierteljahrhunderts seit der Clubgründung. Die Halle wurde sofort sehr gut angenommen. Im ersten Jahr kamen schon 80 % der Hallenbuchungen von Mitgliedern. Bereits bei der Jahreshauptversammlung 1978 konnte unser Vorsitzender den Mitgliedern die Botschaft übermitteln, dass durch eine Umschuldung des Hallenkredites die Haupt- und Nebenbürgen aus ihrer Verpflichtung entlassen worden seien.
Als dann die Renovierung der Halle und auch des Clubhauses anstand, war das Hallendarlehen schon getilgt. Damit war die Voraussetzung geschaffen zu prüfen, ob lediglich Reparaturen oder gleich eine „große Lösung“ in Angriff genommen werden sollten. Nach eingehender Abwägung der Kosten- und Finanzierungslage durch den damaligen 1. Vorsitzenden Hubert Klöckner und in enger Abstimmung mit unserem Kassenwart, dem Banker Werner Esser, entschied man sich dafür, nicht nur die Tennishalle zu renovieren, sondern um einen dritten Platz zu erweitern und die Sanitäranlagen zu erneuern.
Auch diesmal waren viele Clubmitglieder zunächst mehr Contra als Pro. Nach Überzeugungsarbeit stimmte die Mitgliederversammlung mit deutlicher Mehrheit für diese Pläne. Ein Bauausschuss unterstützte die Realisierung. Für Gesamtkosten von 969.400 DM wurde eine Topzustand und „der Große Wurf“ geschaffen.
Für unseren Club ist die Tennishalle ein Glücksfall. Sie unterstützt den Ganzjahresbetrieb unserer Clubgastronomie und bereichert unser Clubleben, indem nach der Hallenstunde ausgiebig die Gemeinschaft an der Theke gepflegt wird. Zudem verstärkt die Tennishalle die wirtschaftliche Basis unseres Clubs.
Großen Wert legte der Club von jeher auf Freundschaftsbegegnungen mit anderen Clubs. Dies belegt auch ein Bericht des damaligen 2. Vorsitzenden Ferdinand Nassler in der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum (1976), der heute noch lesenswert ist und deshalb in seinen wesentlichen Aussagen wieder gegeben wird: Zu seinen Aufgaben als 2. Vorsitzender ab 1967 zählte Ferdi Nassler auch die Organisation von Freundschaftsturnieren. Auf der alten Anlage in der Gronau bedurfte es noch größter Improvisationskunst, mussten doch die Turniere ohne Clubhaus gestaltet werden. Waschgelegenheit und Abkühlung während sowie nach den Spielen hätten Ausbildungsstoff für Entwicklungshelfer abgegeben. Der zum Platz sprengen mit besonderer Sprühdose versehene Wasserschlauch pendelte am Zaun und ließ so manchem statt der gewünschten Gesichtsdusche ein nachhaltiges Bad zukommen. Peter Mamica, Platzwart, Trainer und Mundschenk in einer Person, war nach jedem Freundschaftsturnier ebenso geschafft wie die Spieler. Nach jedem Spiel musste er nämlich die Linien mit dem „Bundeskreidekarren“ neu markieren. Der Ausklang des Turniertages fand zunächst in einem nahe gelegenen Restaurant und regelmäßig zu später Stunde bei einem der Teilnehmer zu Hause statt. Bevorzugte Anlaufstationen waren die Mitglieder, die nahe zum Tennisplatz wohnten. Die kleine Terrasse der Familie Scheepers war besonders bevorzugter Treff, weil dort der Gang zur Bierquelle am kürzesten war.
Trotz der Erschwernisse in der Gronau ist diese Pionierzeit der Freundschaftsturniere bei allen, die dabei waren, als anekdotenreichste Phase in Erinnerung geblieben.
Die neue Anlage im Tannenbusch bot Gelegenheit, sich im gehobenen Ambiente für die vielen auswärtigen Freundschaftsbegegnungen revanchieren zu können. Durch die professionelle Bewirtung im neuen Clubhaus und mit den Köstlichkeiten, die regelmäßig von den weiblichen Clubmitgliedern zubereitet wurden, waren die Treffen auf unserer Anlage über das Sportliche hinaus erfolgreich und bei den Gästen beliebt.
Von den auswärtigen Freundschaftsbegegnungen haben die Wochenendturniere in Brüssel, Bern und Mannheim besonders nachhaltige Erinnerungen hinterlassen. Der „Oldtimer“ unter den befreundeten Clubs war damals der TC Rot-Weiß Zülpich, mit dem über einen langen Zeitraum „Tennis- und Konsumschlachten“ ausgetragen wurden. Aus den ersten Vereinsjahren sind noch die sportlich-geselligen Treffen mit dem BTHV, Rot-Weiß Rheinbach, Blau-Gold Klein-Eichen, Grün-Weiß Rhöndorf, Blau-Weiß Menden, Post-SV Bad Godesberg und Rot-Weiß Eitorf nachzutragen. München, Bad Wörishofen, Ingelheim, Bad Lippspringe, Wavre (Belgien), Bern (Schweiz), Prag (Tschechien), London und Oxford sind weitere Stationen der Freundschaftsturniere. Der Club beteiligte sich sogar mit spielstarken Mannschaften an „Special Tennis Arrangements“ in Puerto Rico, Gran Canaria, Costa Blanca, Villajoyosa (Spanien). Legendäres rankt sich um diese Tennisreisen.
Der sportliche und gesellschaftliche Kontakt mit anderen Tennisclubs ist seit den Anfängen von Blau-Gold ein wesentlicher Bestandteil des Clublebens, eine ausgezeichnete Basis, um neue Mitglieder und fortgeschrittene Anfänger zu integrieren.
Bei den vier bis sechs Freundschaftsturnieren pro Jahr war man bestrebt, den Teilnehmerkreis breit zu fächern, um möglichst viele Mitglieder einzubeziehen. Dass dies bestens gelungen ist, erfährt man, wenn im Thekengespräch die Rede auf die Freundschaftsturniere kommt.
Die legendären Freundschaftsturniere gehören zum Besten unseres Clubs. Leider ist diese gute Seite in den letzten Jahren etwas vernachlässigt worden. Es gibt jedoch hoffnungsvolle neue Anläufe, die vom Vorstand gerne gesehen und unterstützt werden.
Balla, Balla ist jedoch nicht das Einzige, was unseren Tennis-Club mit dem rheinischen Volksfest Nummer 1 verbindet. Seit langem spielen einige unserer Mitglieder Hauptrollen im Bonner Karneval. Allen voran der Präsident des Festausschusses Bonner Karneval, Horst Bachmann, seit 11 Jahren in unserem Club. Und Norbert Kolzem, Sitzungspräsident der weithin bekannten Duisdorfer Herrensitzung und Zugleiter des Bonner Rosenmontagszuges. Norbert Kolzem, seit 21 Jahren Clubmitglied, hat sich mit der Organisation zahlreicher Veranstaltungen unseres Clubs wie Balla, Balla, 40-jähriges Jubiläum und zahlreicher Einladungsturniere das Rüstzeug für seine Aufgaben im Bonner Karneval geholt.
Seit 1955 hat unser Club einen Beirat, bestehend aus 3 Mitgliedern, der den Vorstand auf Antrag fachkundig beraten und unterstützen soll. Anfangs waren es 4 Mitglieder, weil ein Vorstandsmitglied dem Beirat angehören sollte. Das Vorstandsmitglied sollte bei Stimmengleichheit sogar den Ausschlag geben. Dieses Konstrukt wurde jedoch bald abgeschafft.
Ein großes und für den Laien kaum begreifbares Problem entstand 1991, als der in der Satzung verwendete Begriff „Club“ einen eifrigen Rechtspfleger beim Amtsgericht Bonn auf den Plan rief, der auf die nach Bürgerlichem Gesetzbuch richtige Bezeichnung „Verein“ verwies. Dieses weltbewegende Problem konnte jedoch schnell ausgeräumt werden.
Jede wichtige Weichenstellung im Club erfolgte in enger Abstimmung zwischen Vorstand und Beirat. Unermüdlicher Ratgeber von 1959 an bis 1996 war u.a. Rechtsanwalt Dr. Karl-August Hertel. Die Satzung und die Clubordnungen tragen seine Handschrift und die seiner Mitstreiter.
Gemeinsame Fahrten und Erlebnisse haben stets allen Beteiligten viel gegeben und das Clubleben nachhaltig gefördert. Davon zeugen auch die nachfolgenden Erlebnisberichte von Mitgliedern, die von der Redaktion gerne in die Chronik übernommen werden, geben sie doch einen Eindruck von der Faszination und prägenden Kraft dieser Seite des Clublebens.
Erinnert Ihr Euch? 30. Oktober 1975, 9.oo Uhr, unsere erste Orientierungsfahrt
...gerade selbst den Führerschein bestanden, beschließen Bübi Fischer und Michael Marr, eine neue Attraktion für Jung und Alt ins Leben zu rufen. Eine Auto-Rallye sollte es sein. Die Vorbereitungen wurden akribisch erledigt: die Fahrtroute erarbeitet und dreimal abgefahren, die Zeit getestet, ein Aufgaben- und Fragenkatalog wird erstellt, vier Streckenposten organisiert. Alles wird zu Papier gebracht, getippt, gezeichnet und ein Bewertungssystem ausgetüftelt.
Und immer wieder die Frage der Veranstalter: wird die Idee von unseren Tennisfreunden wohl angenommen, lohnen sich Mühe und Kosten, wird es Spaß machen?
Es war ein Riesenerfolg : Jede Menge Meldungen, jede Menge gute Laune...
Es wurden 2 er Teams gebildet. Über Beuel ging es durch das Siebengebirge und über Bad Godesberg zurück. Bei herrlichem Wetter hatte man viele knifflige Aufgaben zu lösen. Wer wusste denn sofort, wann der Club in den Tannenbusch umzog, welcher Politiker etwas mit der Feuerwehr zu tun hatte, wie eine berühmte Bildergeschichte Wilhelm Busch´s hieß, wer schrieb "Tristan und Isolde", in welchen Meeren liegen Malta, Ceylon, Hawaii, Bermuda, wer kennt alle Berge des Siebengebirges, wer malte die "Mona Lisa" und wo befindet sich das Originalgemälde? Und vieles mehr.
Aufgaben an gefährlichen Stellen zwangen die Teams, langsam zu fahren, um zu zählen, zu erkunden, zu erfragen. Alle gaben sich größte Mühe und trafen pünktlich gegen 16.00 Uhr mit vorgeschriebenem Kopfverband auf dem Parkplatz am Club wieder ein. Kfz-Kontrolle: Reifen, Licht, Auspuff, Scheibenwischer etc. Frage nach der Funktion der Nebelscheinwerfer - Antwort eines Teams: "Was, so etwas hat mein Auto auch?“ – Punktabzug!
19.00 Uhr Einkehr ins Clubhaus. Für Essen und Trinken war mit der damaligen Startgebühr von 12 DM gesorgt. Es wurde geschwatzt, ausgetauscht und Antworten diskutiert. Die Stimmung stieg, während die Veranstalter fieberhaft die Auswertungen vornahmen. Um 20.30 Uhr standen die Sieger fest. Fragt bitte nicht mehr, welches Team es war. Präsente gab es für alle.
Sieger waren der Club und seine Mitglieder: eine super gelungene Veranstaltung, die (wie fast jede Feier im Club) sehr lange dauerte.
Fazit: Junge Mitglieder zeigten Eigeninitiative und sorgten einmal mehr für ein kommunikatives Vereinsleben zwischen jung und alt. Ist es nicht das, was Blau-Gold Bonn seit 50 Jahren ausmacht?? !!
Michael Marr und Bübi Fischer
Sie sind weder "Teenager Spätlese" noch "Verbandsliga", womit die sichtbaren Verbände an Knie- und Armgelenken gemeint sind. Nein, die Seniorinnenmannschaft des TC Blau-Gold setzt sich aus lebenserfahrenen, fröhlichen und leistungsfähigen Damen zusammen, die nicht nur die Tabellenspitze, sondern auch jene Dinge im Blick haben, die das Leben erst so richtig lebenswert machen. Um den Klassenerhalt kämpft man zwar in jedem Jahr mit großem Eifer, aber wenn es dann einmal nicht geklappt hat, dann holt man sich das verlorene Terrain im nächsten Jahr ganz gewiss zurück. Man ist sogar schon einmal ganz weit aufgestiegen, in die zweite Verbandsliga, aber da spürte man dann doch den schärferen Gegenwind, und fühlte sich mit einem einjährigen Gastspiel in dieser Klasse zwar bestätigt, aber nicht unbedingt motiviert, von nun an die unbeschwerte Freude am Tennissport dem unbedingten Klassenerhalt unterzuordnen.
Man hält sich fit nicht nur bei der regelmäßigen Ausübung des Freizeitsportes, sondern arbeitet auch an der Beseitigung immer wieder erkennbarer Defizite, die einem Erfolg doch so hin und wieder arg im Wege stehen. Besonders das Doppelspiel gilt als eine Achilllesferse, zu oft lag man schon nach den Einzeln vorne und vergab die heraus gearbeitete Führungsposition durch ein desaströses Ergebnis bei den Doppeln. Aber das hat sich dank Trainerarbeit, die man natürlich selbst finanziert, zwischenzeitlich so gebessert, dass eigentlich nur noch die Abwesenheit einer eingespielten Partnerin und damit eine völlig neue Zusammenstellung der Doppel den Rückfall in alte Untugenden hervorrufen kann.
Unterstützt werden die Damen durch eine sie hartnäckig begleitende Fangruppe, die sich vorwiegend aus deren Ehemännern und Lebensgefährten, aber auch aus freundschaftlich verbundenen Mitgliedern zusammensetzt. Besonders hervorzuheben sind hier Anneliese und Hellmuth Kramp, die nur aus wirklich triftigen Gründen einmal nicht am Spielfeld standen. Dass der all zu frühe Tod von Anneliese hier eine Zäsur setzte, hat alle sehr betroffen gemacht, aber in den Gedanken wird sie immer noch zur Fangruppe gezählt, deren gute Wünsche und Begleitung so wichtig für die Psyche sind.
Alle mitten im Leben stehend, betrachten die Seniorinnen, zu denen sie eigentlich nur die Altersklasseneinteilung des Deutschen Tennisbundes und nicht ihr eigenes Selbstverständnis stempelt, den Tennissport als die schönste Nebensache der Welt. So schöne Dinge wie Mannschaftsgeist, Geselligkeit und Freude am Leben sind wichtige und unverzichtbare Werte, die keinen Platz lassen für falsch verstandenen Ehrgeiz , Rücksichtslosigkeit und Selbstsucht. Ein Mannschaftsverbund wie der dieser Seniorinnen ist geeignet, die schönen Dinge des Lebens zu fördern und die anderen erst gar nicht aufkommen zu lassen. Hierzu trägt auch ein nicht erdrückendes, aber doch regelmäßiges Treffen außerhalb des Clubs mit bei. Und auch zu den ehemaligen Mannschaftsangehörigen hält man gern Kontakt und trifft sich regelmäßig. Warten wir es also ab, was die neue Spielsaison an Herausforderungen bereithält und wie unsere "Mädels" diese meistern werden. Egal, wie das Ergebnis schließlich lautet, sie werden daran weder zerbrechen noch die Kontrolle verlieren.
Karsten Menzer
Es gab eine Damen-Hobby-Mannschaft, die recht erfolgreich in sportlicher und gesellschaftlicher Hinsicht war. Viele Jahre erfreute diese Truppe den Club mit ihren Karnevalsideen.
Krankheitsbedingt mussten einige Damen ihren Schläger „abgeben“. Geblieben ist ein kleiner Kreis, der sich regelmäßig zu einem sehr freundschaftlichen, intensiven Stammtisch zusammenfindet. Man trifft sich nicht nur monatlich zu gutem Essen usw., sondern unternimmt auch jedes Jahr eine schöne Reise mit Kultur, Wandern, Schwimmen, Sonnen, Faulenzen usw.
Wir haben uns geschworen, dass diese Runde, die im Clubleben geboren wurde und schon lange hält, noch viele Jahre so weiter bestehen soll.
(Erika Fränkel)
Die Zeit des Tennisbooms ist Vergangenheit. Mitglieder kommen nicht mehr in Strömen, Wartelisten sind passee. Viele begeisterte Tennisrecken entdecken das Golfen. Funsportarten sind „in“, beinahe wechseln die Modesportarten so oft wie manche das Unterhemd. Die Geschehnisse im Deutschen Tennis Bund um den erzwungenen Rücktritt fast des gesamten Präsidiums vor einem Jahr waren alles andere als eine Werbekampagne für unseren Sport. In Bonn kommt die Bonn-Berlin-Problematik hinzu.
Und unser Tennis-Club Blau-Gold Bonn? Wie steht es um unseren Club angesichts dieser Großwetterlage? Mit rund 430 Mitgliedern bewahren wir eine stabile Mitgliederzahl mit einer ausgewogenen Mitgliederstruktur. Mit den Vorzügen einer attraktiven Gesamtanlage, den qualitativ hochwertigen Tennisplätzen, der neu gestalteten vereinseigenen Tennishalle, dem gemütlichem Clubhaus sowie dem vielfältigen Vereinsleben mit gut besuchten Veranstaltungen und ausgezeichneter Gastronomie fühlen wir uns gut gewappnet für die Zukunft.
In unserer jungen Geschichte haben sich stets engagierte Ehrenamtler für den Club eingesetzt. Darin liegt die 50-jährige Erfolgsstory unseres Clubs begründet. Allen voran Hermann van Jüchems, Initiator der Clubgründung und 35 Jahre Vorsitzender. Er war die treibende Kraft, der unseren Club zukunftsfähig gestaltet hat. Ferdi Nassler als 2. Vorsitzender, Experte für Einladungsturniere und später 1. Vorsitzender. Oder Hubert Klöckner, der ebenso kenntnisreich wie aufopferungsvoll die Modernisierung unserer Tennishalle managte. Die jahrzehntelangen Kassierer Hermann Rosenthal und Werner Esser, oder der langjährige 2. Vorsitzende Hellmuth Kramp, der jahrzehntelange Beirat Dr. Karl-August Hertel, Büb Rott als Hallenwart und Bübi Fischer als Jugendwart, Vergnügungswarte Norbert Kolzem und Thomas Bürgener, die Clubsekretäre und „Mädchen für Alles“ Alfred Jeschor und Margret Kopeinig und, und, und... In der Tradition seiner Vorgänger hat der amtierende Vorstand mit dem 1. Vorsitzenden Dieter Joest beherzt die aktuellen Themen angepackt.
Der Tennis-Club Blau-Gold Bonn wird weiter alles tun, seinen Mitgliedern eine angenehme Freizeitatmosphäre zu bieten. Bei uns sollen sich alle wohl fühlen, die Leistungswillen und Sportsgeist, Gemeinschaft und Freundschaft, Familien- und Kindersinn, Spiel und Spaß suchen. Das wird auch in Zukunft gelingen, wenn wie in der Vergangenheit viele mittun. Gemeinsam die Zukunft unseres Clubs auf das Beste gestalten, dazu laden wir alle Mitglieder herzlich ein.
Der Tennis Club Blau-Gold Bonn e.V. ist zentral in Bonn gelegen und verfügt über sechs Außenplätze und eine Tennishalle. "Tennis für alle" - vom Anfänger bis zum fortgeschrittenen Spieler - das ist unser Motto. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Jugendarbeit: Tennis für Kinder und Jugendliche ist ein idealer Ausgleich zum Alltag.
Unsere drei Hallenplätze sind ideal für die Wintersaison und an regnerischen Tagen. Damit ist auch Tennisspielen im Winter möglich. Der neue Bodenbelag ist ebenso professionell wie die Beleuchtung - geeignet für Spitzenspieler und Anfänger.
Mit dem Diplomsportlehrer Stefan Reddemann steht dem Tennisclub ein sehr erfahrener und hochprofessioneller Tennislehrer zu Verfügung. Die Trainingseinheiten sind individuell abgestimmt inkl. Training mit der Ballmaschine.
Als Tennistrainer richtet er sein Angebot an Spieler und Spielerinnen jeder Stärke.